Wesentliche Indikatoren für das Geschehen am Wohnungsmarkt stehen in einem engen Zusammenhang. Gerade im Hinblick auf die vielfach thematisierte soziale Mischung nimmt diese Auswertung eine gemeinsame Analyse von Personen in Bedarfsgemeinschaften und der Veränderung der Angebotsmieten vor. Ziel ist es abzubilden, wo bestimmte extreme Befunde bei diesen beiden Indikatoren zusammentreffen.
Auf Ebene der LOR-Bezirksregionen zeigt die Karte zum einen
- Gebiete mit einem überdurchschnittlichen Anstieg der Angebotsmieten um mehr als 25 % im Zeitraum von 2007 bis 2011 (blau markiert)
- und zum anderen Gebiete mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil von über 20 % an Transferleistungsempfängern im Jahr 2011 (orange markiert).
- Der gestreifte Bereich zeigt die Gebiete, in denen beide Faktoren zusammenkommen.
In den gestreift markierten Gebieten ist also mit 20 % Transferleistungsempfängern ein nennenswerter Teil der ansässigen Bewohner mit zunehmend hohen Angebotsmieten konfrontiert. Das bedeutet, im Falle eines Umzugs müssten die betroffenen Haushalte mit einer deutlich höheren Miete rechnen, sofern sie im angestammten Kiez bleiben wollen.
Mit Ausnahme der Bezirksregion Neu-Hohenschönhausen Süd im Nordosten Berlins, handelt es sich bei den gestreiften Bereichen ausschließlich um innenstadtnahe Bezirksregionen, die sich innerhalb des S-Bahn-Rings befinden oder wie die Bezirksregion Wedding Zentrum direkt an diesen angrenzen. Neben Moabit Ost und West sind dies insbesondere die stark nachgefragten Bezirksregionen Schillerpromenade, Neukölln Mitte, Rixdorf und Reuterstraße in Nord-Neukölln sowie die Südliche Luisenstadt in Kreuzberg.
Die gemeinsame Betrachtung der Personen in Bedarfsgemeinschaften und der Veränderung der Angebotsmieten deuten eine Entwicklung auf dem Berliner Wohnungsmarkt an, die sich möglicherweise als problematisch erweisen könnte. Vor dem Hintergrund einer angestrebten nachhaltigen Stadtentwicklung, einer sozialen Durchmischung und des allgemeinen wohnungspolitischen Ziels einer angemessenen Wohnraumversorgung für alle Bevölkerungsgruppen sind diese Entwicklungen daher genau im Auge zu behalten.